Kommaschildlaus

Überfamilie: Schildläuse (Coccoidea)
Familie: Deckelschildläuse (Diaspididae)
Deutscher Name: Gemeine Kommaschildlaus
Wissenschaftlicher Name: Lepidosaphes ulmi

Die Gemeine Kommaschildlaus hat ein breites Wirtspflanzenspektrum. Neben verschiedenen Obstarten tritt sie an Pappel, Eiche und Cotoneaster auf.
Ein starker Befall ist selten, die wirtschaftliche Bedeutung ist daher eher gering. Ihren Namen hat sie den kommaförmigen Schildchen zu verdanken.

Biologie

Aussehen
Die braunen Schildchen der Weibchen sind 2-4 mm lang, flach und kommaförmig. Die Weibchen selber sind weiß und länglich. Die sehr kleinen weißen Eier haben eine ovale Form. Der ovale Körper der Larven ist gelblichbraun gefärbt.

Lebensweise
Die Überwinterung erfolgt als Ei unter den Schildchen. Ab Ende April bis Ende Mai schlüpfen die mobilen „Wanderlarven“. Diese wandern 2-3 Tage auf der Wirtspflanze umher bevor sie sich an Zweigen, Trieben und bei starkem Befall an Früchten festsaugen und Schildchen bilden. Nach zweimaliger Häutung treten die ersten adulten Weibchen Ende Juli auf. Sie legen im August und September bis zu 80 Eier unter ihr Schildchen und sterben bald darauf. Das Schildchen bleibt zum Schutz der Eier bis zum kommenden Frühjahr an der Rinde angeheftet. Auf Obstgehölzen entwickeln sich nur Weibchen, die Vermehrung erfolgt ohne vorhergehende Befruchtung der Eier. Männchen sind nur selten anzutreffen. Es erscheint eine Generation pro Jahr.

Schadbild

Die Schildchen bedecken oft in Krusten die Zweige und Stämme älterer Bäume, dies führt zu Rissbildungen am Holz. Besetzt werden ebenfalls die Früchte, was eine Abwertung der Fruchtqualität zur Folge hat. Honig- und Rußtaubildung sind bei dieser Schildlausart unbedeutend.

Kontrolle

Auskunft über die Befallsgefahr in der anstehenden Saison gibt die Astprobenkontrolle im Winter. Die Unterscheidung von Schildchen mit Eiern (intakt) und parasitierten Schildchen, zu erkennen am Ausflugloch, ist dabei wichtig. Die Schadensschwelle liegt bei 30-50 Schilde mit Eiern bezogen auf 2 m 2-5-jähriges Fruchtholz. Zur Ernte können die Früchte visuell auf Schildlausbefall kontrolliert werden.

Bekämpfung und natürliche Gegenspieler

Behandlungen zum Austrieb mit Mineralölen haben keine Wirkung auf die Kommaschildlaus. Bessere Bekämpfungserfolge lassen sich mit einer Spritzung Ende Mai/ Anfang Juni auf die „Wanderlarven“ erzielen. In den meisten Fällen wird die Population jedoch durch Parasiten wie die Schlupfwespe oder andere Nützlinge dezimiert. Marienkäfer und Ohrwürmer fressen zum Beispiel die jungen Larven der Schildläuse. Eine nützlingsschonende Spritzfolge, wie sie der Integrierte Anbau vorsieht, ist hierfür unabdingbar.