Genetische Sortenidentifizierung

Eine Obstsorte kann man durch ihr phänologisches Erscheinungsbild oder ihr genetisches Profil identifizieren. Das KOB beschäftigt sich mit genetischem Fingerprinting als Dienstleistung zur Bestimmung von der phänologisch nicht identifizierbaren Sorten.

Die dafür notwendigen Methoden wurden für Äpfel, Birnen, Süßkirschen, Sauerkirschen, Zwetschgen, Pflaumen, Quitten, Trauben, Himbeeren, Brombeeren, Heidelbeeren, Feigen, Pfirsiche und Aprikosen entwickelt und in den letzten 10 Jahren in der Praxis angewendet.

Falls eine unbekannte Sorte in Ihrem Garten wächst, ein nicht sortentypischer Apfel in Ihrer Obstanlage entdeckt wird, ein 100jährer Obstbaum keinen Namen trägt, eine Unterlage keine typische Funktion leistet, etc., können wir dieses Problem entschlüsseln. Senden Sie uns zur genetischen Sortenidentifizierung Pflanzenteile ihres Baumes zu: Junge und gesunde Blätter, Früchte, einjährige Triebe, Knospen, Rinde, Wurzeln und sogar Kompott, keine Samen oder abgeblühte Blüten. Am besten eignen sich junge, frische Blätter.

Bitte kontaktieren sich mich vorher zur Abklärung Ihrer Fragestellung, ich lasse Ihnen dann auch eine Preisliste zukommen.

Dr. Haibo Xuan, haibo@kob-bavendorf.de Tel: 0751 7903 335

Der Forschungs- und Anwendungsbereich umfasst insbesondere:

  • Identifizierung der Sorten mit Mikrosatelliten Marker (SSR) bei Obstarten
  • Unterstützung der markergestützten Selektion und Züchtung (MAS)
  • Phylogenetische Untersuchungen mittels Chloroplast Mikrosatelliten (cpSSR) und universalen Markern
  • Selbst- und Fremdinkompatibilität mittels ‚intron consensus primer‘ von S-RNasen und ‚intron consensus primer‘ von SFB bei Steinobst (Prunus)
  • Genexpressionen bei Früchten während der Reife mittels Realtime-PCR und Mikroarray

Das KOB bietet als Service die genetische Identifizierung von Sorten an. Näheres zu den Konditionen auf Nachfrage.

Hinweis Gentechnik:
Das Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee macht keine gentechnischen Versuche im Bereich gentechnisch veränderte Organismen (GVO). Die im genetischen Labor eingesetzten Techniken dienen der Identifizierung vorhandener Gene, beispielsweise zur Identifizierung der Sorten bei verschiedenen Obstarten (genetische Fingerabdrücke bzw. Fingerprints).
Im Bereich der „alten“ Obstsorten dient dies dem Erhalt der Biodiversität, wenn Sorten eindeutig identifiziert und Verwandtschaftsgrade beurteilt werden können. Diese Arbeiten werden auch im Zusammenhang mit der Mitgliedschaft des KOB im Netzwerk Deutsche Genbank Obst durchgeführt.
Weiterer Nutzen ist die Bestimmung von Sorten in der Lebensmittelkontrolle. Im Prinzip sind die Vorgänge vergleichbar mit Vaterschaftstests oder der Anwendung in der Kriminalistik.
Bei der Identifizierung von Genen in der „markergestützten Selektion“ kann die züchterische Arbeit beschleunigt werden. Der Züchter stellt anhand der DNA-Analyse fest, ob auf natürlichem Wege eingekreuzte Gene, z.B. einer Resistenzeigenschaft, in einer Sorte vorhanden sind. Dieses „SMART-Breeding“ ist somit ein Alternativkonzept zur genetischen Modifizierung von Organismen. Der genetische Code der Sorten wird nicht verändert, sondern nur analysiert. Unabhängig davon wird die Forschung an gentechnisch veränderten Obstarten durch CRISPR/CAS und andere neue Techniken weltweit an Bedeutung gewinnen – doch dafür sind unsere Labore technisch nicht ausgestattet.

Kontakt

Dr. Haibo Xuan
Genetische Analysen
Tel.: 0751-7903-335
haibo@kob-bavendorf.de