Gemeine (Bohnen-)Spinnmilbe

Ordnung: Milben (Acari)
Familie: Spinnmilben (Tetranychidae)
Deutscher Name: Gemeine (Bohnen-)Spinnmilbe
Wissenschaftlicher Name: Tetranychus urticae

Die Gemeine (Bohnen-)Spinnmilbe ernährt sich von den verschiedensten Gewächsen. Neben krautigen Pflanzen (Erdbeeren, Gurken, Bohnen, zahlreiche Unkräuter) befällt sie im Hochsommer Obstbäume (Apfel selten, häufiger Zwetschge), Strauchobst (Himbeeren, etc.) und andere Gehölze. Die Gemeine Spinnmilbe zählt zu den bedeutendsten Schädlingen im Hopfen- und Unterglasanbau. Im Obstbau wird sie nur in trockenen Sommern zum Problem.

Biologie

Aussehen
Die ausgewachsenen Weibchen sind etwa 0,6 mm groß, hellgelb mit zwei großen schwarzen Flecken auf dem Rücken. Überwinternde Weibchen sind orangerot gefärbt. Die gelben Männchen sind kleiner (0,35 mm). Die Larven- und Ruhestadien sind 0,15-0,35 mm lang und gelb. Ältere Stadien besitzen bereits 2 dunkle Flecken. Die runden weißlich-gelben Eier haben einen Durchmesser von 0,13 mm.

Lebenszyklus
Die rötlich-orange gefärbten Weibchen überwintern an geschützten Stellen unter Rindenschuppen oder am Boden im Laubstreu. Im Frühjahr wandern die Weibchen in die Krautschicht. Vertrocknen die Kräuter infolge warmer Witterung oder Unkrautbekämpfung klettern die Tiere weiter nach oben und besiedeln Obstbäume und Beerensträucher. In Abhängigkeit von der Temperatur werden 4-10 Generationen pro Jahr gebildet. Jedes Weibchen produziert 80-100 Eier. Bei warmer und trockener Witterung kann es rasch zu einer Massenvermehrung kommen. Im September und Oktober ziehen sich die Weibchen wieder in ihre Winterquartiere zurück.

Schadbild

Die Milben leben in Gruppen in einem feinen, gut sichtbaren Gespinst an der Unterseite der Blätter. Infolge der Saugaktiviät verändern die Blätter ihre Farbe. Die Blattoberseite zeigt eine feine helle Sprenkelung. Bei starkem Befall färbt sich das Blatt gelb, später bräunlich, vertrocknet und fällt danach ab.

Kontrolle

Die Bestandskontrolle geht einher mit der, der Obstbaumspinnmilbe. Als kritischer Wert gelten 60 % von beiden Arten befallene Blätter im Sommer. Dabei besonders im Innern der Baumkrone kontrollieren. Beim Fehlen von natürlichen Gegenspielern kann eine starke Populationszunahme im August und September festgestellt werden.

Bekämpfung

Die Gemeine Spinnmilbe wird bei der Spritzung gegen die Obstbaumspinnmilbe miterfasst. Eine separate Bekämpfung ist daher in den meisten Fällen nicht erforderlich.