Schwarze und weiße Maulbeere

Botanischer Name:

Morus nigra, Morus alba

Familie:

Maulbeergewächse (Moraceae)

Herkunft und Verbreitung:

Beide Maulbeerarten sind asiatischer Herkunft und gehören mit zu den ältesten Kulturpflanzen des Menschen. Erst im 12. Jahrhundert sind sie nach Europa eingewandert. Heute werden sie vorwiegend in Südeuropa zur Fruchtnutzung angebaut.

Kulturgeschichtliche Bedeutung:

Das Laub der aus Ost-China stammenden Weißen Maulbeere diente früher als Futtergrundlage für die Seidenraupenproduktion. Bei den Griechen galt die Maulbeere als Symbol der Klugheit, da sie ihre Knospen erst entfaltet, wenn keine Frostgefahr mehr vorherrscht.

Aussehen:

Die Schwarze Maulbeere bildet einen 10 bis 15m hochwerdenden Baum bzw. Strauch. Der Blattaustrieb erfolgt erst im Mai. Die Blätter sind oberseits rauh und enthalten wie die jungen Triebe Milchsaft. Aus den unscheinbaren weiblichen Blüten entwickeln sich brombeerähnliche Sammelfrüchte. Die Früchte reifen ab Juni. Die reifen Früchte sind glänzend, purpurschwarz gefärbt und schmecken sehr süß. Die Beeren haben einen angenehmen Duft und sind sehr saftig und weich. Der Fruchtstand der Weißen Maulbeere ist eiförmig und weiß bis rosafarben. Die Früchte schmecken weniger gut.

Standort- und Kulturansprüche:

Die Bodenansprüche sind gering. Sie bevorzugen geschützte und wärmere Lagen. Die Pflanzung erfolgt bei der Schwarzen Maulbeere meist als Einzelbaum, die Weiße Maulbeere eignet sich auch als Heckenpflanzung.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Die Früchte beider Maulbeerarten sind besonders reich an Kohlenhydraten (Fruktose, Glukose), Gerbstoffen, organischen Säuren und Mineralsalzen. Die Schwarze Maulbeere enthält neben einer bedeutenden Menge an Farbstoff viel Eisen und findet deshalb bei Eisenmangelanämien ihre Verwendung. Ein Teeaufguss hat sich als gutes Heilmittel bei Schleimhautentzündungen der Mundhöhle erwiesen.

Verwendung:

Rohe Früchte können nur in begrenztem Maße verzehrt werden, aus diesem Grund wird der Großteil der Beeren der Verwertung zugeführt. Neben der Bereitung von Kompott, Marmelade und Sirup dienen die Beeren mitunter als Kuchenbelag. Der intensiv rote Saft wird als natürlicher Farbstoff bei der Weinherstellung und in der Süßwarenindustrie eingesetzt.