Kiwi, Chinesische Aktinidie
Botanischer Name:
Actinidia deliciosa
Familie:
Strahlengriffelgewächse (Actinidiaceae)
Herkunft und Verbreitung:
Die bei uns seit etwa 20 Jahren auf dem Markt angebotene großfrüchtige Kiwi stammt aus den subtropischen Zonen Chinas. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gelangte sie in Form von Samen nach Neuseeland. Aus diesen Samen wurden wahrscheinlich die heute wichtigsten Sorten selektioniert. Von Neuseeland aus eroberte sich die Kiwi die ganze Welt. Die Frucht erhielt ihren Namen vom neuseeländischen Laufvogel Kiwi.
Aussehen:
Aktinidien sind Schlingpflanzen, sie benötigen ein Gerüst, um sich daran hoch-winden zu können. Die Blätter sind wechselständig, am Rand gesägt, dunkelgrün und auf der Unterseite an den Blattadern behaart. Der Schnitt erfolgt im März kurz vor dem Knospenschwellen. Kiwis sind zweihäusig, d. h. die weiblichen und die männlichen Blüten sitzen auf verschiedenen Pflanzen. Männliche Befruchtersorten tragen somit keine Früchte, sie sind aber als Pollenspender unerlässlich. Die Blüten sind weiß bis cremefarben, und erscheinen zum ersten Mal wenn die Pflanze 3-6 Jahre alt ist. Die männlichen Blüten sind auffälliger als die weiblichen, um Hummeln und Bienen anzulocken. Die Früchte wachsen am einjährigen Holz. Sie sind je nach Sorte walzen bis eiförmig und wiegen zwischen 50g und 80g. Das smaragdgrüne Fruchtfleisch wird von einer grün-braunen dichtbehaarten Haut geschützt. Der Geschmack ist süß-säuerlich und erinnert an Ananas. Sie werden Anfang bis Mitte November geerntet. Die im Erwerbsanbau weltweit bedeutendste Sorte ist „Hayward“. Kiwis können 30-40 Jahre alt werden.
Anbau:
Die Anforderungen von A. deliciosa an das Klima sind hoch und bei uns nur in optimalen Weinbaulagen erfüllt. Sie lieben leicht beschattete und warme Lagen mit hoher Luftfeuchtigkeit und relativ hohen Niederschlägen. Kiwis verlangen einen humus- und nährstoffreichen, lockeren Boden. Das fleischige Wurzelwerk entwickelt sich nahe der Oberfläche. Der pH-Wert sollte im leicht sauren Bereich liegen. Kiwis sind sehr frostempfindlich. Lang anhaltende Winterfröste mit starken Minusgraden schädigen das Holz und können zum Erfrieren der Pflanze führen. Ein Winterschutz (Abdecken mit Matten) ist ratsam. Es sollten in unseren Breiten auch keine veredelten sondern nur stecklingsvermehrte Kiwis angebaut werden. Von ihrem Wurzelstock aus werden, auch nach dem Absterben der Triebe, wieder neue sortenechte Triebe gebildet. Die Spätfrostgefahr ist wegen der späten Blüte Anfang Juni eher gering. Nachteilig ist die lange Vegetations-dauer. In Gebieten, in denen schon vor Anfang November mit den ersten Nachtfrösten zu rechnen ist, sollte von der Kultur abgesehen werden. Bei uns werden die Früchte nur halb so groß wie die im Handel.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
Die Völker des Ostens bezeichneten die Kiwi als „Gesundheitsfrucht“. Sie ist reich an Vitaminen, besonders Vitamin C, Mineralstoffen (Eisen, Phosphor) und Kohlenhydraten. Frische Früchte eignen sich als Diätkost. Sie stärken das Immunsystem und wehren Erkältungskrankheiten ab.
Verwendung:
In der Regel werden Kiwis roh gegessen, man kann sie aber auch zu Marmelade und Fruchtsalaten weiterverarbeiten.