Feige

Botanischer Name:

Ficus carica L.

Familie:

Maulbeergewächse (Moraceae)

Herkunft und Verbreitung:

Die Feige hat ihre Heimat in Kleinasien und den angrenzenden Gebieten. Von dort aus verbreitete sie sich bis zum Mittelmeerraum. Heute ist die Feige in fast allen subtropischen Ländern zu Hause. Die größten Anbaugebiete befinden sich in Nord- und Südamerika, Nord- und Südafrika, Australien, Südostasien und Europa.

Kulturgeschichtliche Bedeutung:

Die Feige gehört mit der Weinrebe zu den ältesten Kulturfrüchten unserer Erde. Sie wurde bereits im Alten Testament erwähnt.

Aussehen:

In den Tropen können Feigenbäume eine Höhe von bis zu 10m erreichen. In kühleren Regionen ähneln sie eher einem 3-5m hohen Strauch. Sie nehmen oft bizarre Formen an. Feigen sind laubabwerfend, unter milden Bedingungen bleiben sie immergrün. Alle Teile des Baumes enthalten einen ätzenden Milchsaft, der bei Verletzung austritt. Erst die reife Frucht ist frei von diesem Saft. Feigen sind Sammelfrüchte. Sie sind je nach Sorte birnen- bis kugelförmig, 3 bis 5cm lang mit einem Durchmesser von 2,5 bis 5cm. Die Fruchtfarbe variiert von gelb-grün über violett bis hin zu blau-schwarz, das Fruchtfleisch ist weiß, gelb oder rötlich-violett gefärbt. Es können mehrere Blüten- und Fruchtgenerationen in einem Jahr auftreten, so dass während der Vegetationsperiode gleichzeitig Blüten und reifende Früchte am Baum sind. Mit den ersten Erträgen ist ab dem 2. Standjahr zu rechnen. Feigenbäume können bis zu 100 Jahre alt werden.

Standort- und Kulturansprüche:

Feigen können sich an unterschiedliche Klimaten anpassen. Sie wachsen unter tropischen, subtropischen und gemäßigten Bedingungen, allerdings ist die Fruchtungstendenz in den jeweiligen Klimabereichen stark unterschiedlich. Am günstigsten für die Feige ist der Klimaverlauf im Mittelmeergebiet. Bei uns können Feigen mit entsprechendem Kälteschutz im Winter durchaus kultiviert werden, jedoch scheidet der Anbau für eine Marktbelieferung aus. Feigen werden auch als Kübelpflanzen angeboten. Sie können auf diese Weise besser überwintert werden und ein Vortreiben der Pflanzen ist möglich.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Feigen enthalten große Mengen an schnell verdaulichem Fruchtzucker. Ihr Vitamingehalt ist eher gering. Man schreibt ihnen eine verdauungsfördernde, schweißtreibende und schleimlösende Wirkung zu. Aufgrund ihres hohen Zellulosegehaltes werden Feigen bei akuten Magen-Darmentzündungen und Zuckerkrankheit nicht empfohlen.

Verwendung:

Der größte Teil der Feigen kommt als Trockenfrucht auf den Markt und wird wie Mandeln und Nüsse zu Gebäck verarbeitet (Früchtebrot). Frische Feigen sind nur sehr begrenzt haltbar.