Rote Johannisbeere

Botanischer Name:

Ribes rubrum

Familie:

Steinbrechgewächse (Grossulariaceae)

Herkunft und Verbreitung:

Erste Wildformen der Roten Johannisbeere traten in den Wäldern West- und Nordeuropas, Sibiriens und Nordamerikas auf. Mit ihrer Kultivierung begann man erst Ende des 15. Jahrhunderts in Nordfrankreich und Belgien. Aus den Kreuzungen gingen zahlreiche Sorten hervor, die heute in vielen Ländern Europas und auch anderswo beliebt und gefragt sind.

Aussehen:

Rote Johannisbeeren wachsen auf mehrjährigen, stark verzweigten, bis zu 1,8 m hohen Sträuchern. Die Beeren sind klein, kugelig und schmecken süß-sauer. Es gibt dunkel-rote bis rosarote Sorten. Im Fruchtfleisch sind einige Samen eingelagert. Die weiße Johannisbeere ist keine eigene botanische Art, sondern eine Zuchtform der roten Johannisbeere.

Anbau:

Die Standortansprüche der roten Johannisbeere ähneln denen der schwarzen. Sie gedeihen auf den meisten Böden gut. Winterkälte wird gut vertragen, jedoch können Spätfröste während der Blüte zu Totalausfällen führen. Temperaturen knapp über null Grad führen häufig zum Verrieseln der Blüten. Rote Johannisbeeren werden sowohl für den Frischverzehr als auch für die Verarbeitungsindustrie gewonnen. Für den Frischverzehr werden sie als 1-, 2- oder 3-triebige Hecke erzogen. Je weniger Gerüstäste eine Pflanze hat, desto höher wächst sie. Die Ertragszone liegt je nach Zahl der Gerüstäste im Bereich 0,5m bis 1,8m über dem Boden. Für die maschinelle Ernte ist die Buscherziehung (3,0m x 1,0m) am geeignetsten. Die besten Fruchtqualitäten findet man am 2- und mehrjährigen Holz. Die Fahrgassen sind in der Regel begrünt, die Pflanzstreifen werden durch Abdecken mit organischem Material frei von Unkräutern gehalten. Dies verbessert die Wasser- und Nährstoffversorgung und fördert das Wachstum. Die Ernte erfolgt je nach Sorte zwischen Juni und Anfang August. Die Haupternte ist im Juli. Die Vollertragsphase beginnt ab dem 3. Laub, es sind dann durchschnittliche Erträge von 15t/ha möglich. Häufig treten Blattfallkrankheiten und Blattläuse auf.

Inhaltsstoffe und Heilwirkung:

Rote Johannisbeeren enthalten im Vergleich zu den schwarzen weniger Wasser und auch weniger Vitamin C und P. Sie eignen sich als Nahrungsmittel für Zuckerkranke. Volksmediziner empfehlen das Trinken von rotem Johannisbeersaft bei Fieber; er soll eine schweißtreibende und temperatursenkende Wirkung haben.

Verwendung:

Rote Johannisbeeren können frisch verzehrt oder zu Marmelade, Likör, Saft oder Kuchenbelag verarbeitet werden. Sie eignen sich hervorragend zum Einfrieren. Unter bestimmten CA-Bedingungen ist eine Lagerung von bis zu 6 Wochen möglich.