Erdbeere
Fragaria x ananassa
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Herkunft und Verbreitung:
Erste Kulturformen wurden im 14. Jahrhundert gezüchtet. Aus ihnen ging die heute geläufige Ananas-Erdbeere (F. ananassa) hervor. Bereits im 18. Jahrhundert war diese Erdbeere in ganz Europa verbreitet. Heute findet man sie in allen Erdteilen. Es existieren über 2000 Sorten.
Aussehen/ Beschreibung:
Erdbeeren sind mehrjährige Pflanzen. Die Frucht bildet sich aus der fleischig werdenden Blütenachse und wird als „Scheinfrucht“ bezeichnet. Die eigentlichen Früchte sind die vielen Samen auf dem Fruchtfleisch. Die heutigen Kultursorten besitzen in der Regel zwittrige Blüten und sind selbstfruchtbar. Die Vermehrung erfolgt über Wurzelausläufer.
Anbau:
Erdbeeren lieben einen humosen, tiefgründigen Boden mit neutralem bis schwach saurem pH-Wert. Staunasse Böden fördern den Befall mit Phytophthora. Sie sollten wegen Wurzelkrankheiten nur alle 4-5 Jahre auf der gleichen Fläche angebaut werden.
Das Pflanzgut wird in drei Formen angeboten.
- als Grünpflanze (klassische Art, 2-3 Blätter, gut ausgebildetes Wurzelwerk, Pflanzung im August, Beregnung notwendig)
- als Frigopflanze (Terminkultur, nur Rhizom und Wurzelwerk, Vermehrungspflanzen werden im Dez. gerodet und bei –2°C gelagert)
- als Topfpflanze (Wurzelballen, frühe Pflanzung möglich, teuerste Alternative)
Im Erwerbsanbau wird je nach Maschinenausstattung ein Reihenabstand von 90cm und ein Pflanzabstand von 35cm empfohlen. Beim Einzelreihenanbau werden so etwa 30000 Pfl./ ha gesetzt. Die Unkrautregulierung erfolgt meist mechanisch durch Striegel und Handhacke, ein Herbizideinsatz ist nur sehr eingeschränkt möglich.
Es wird empfohlen die Pflanzen kurz vor dem Senken der Blütenstände mit Stroh zu unterlegen. Dies verringert Fruchtverschmutzungen und mindert den Fruchtfäulebefall. Bei Minustemperaturen (<-2°C) in der Blüte und Trockenheitsperioden während der Vegetation ist eine Beregnung ratsam.
Zu den Hauptkrankheiten zählen verschiedene Fruchtfäulen (Grauschimmel u. a.), Erdbeermehltau und Rhizomfäule. Als Schädlinge treten vermehrt Spinn- und Erdbeermilben, Erdbeerblütenstecher, Nematoden und Nacktschnecken auf.
Obwohl die Erdbeere eine ausdauernde Pflanze ist, sollte die maximale Kulturdauer drei Jahre nicht überschreiten. Für den Frischmarkt werden hauptsächlich Erdbeeren aus
1-(2)-jähriger Kultur angeboten. Bei mehrjähriger Kultur nehmen Wüchsigkeit, Ertrag und Beerengröße ab, die Pflückkosten steigen hingegen an. Mehrjährige Kulturen können aber dennoch für Selbstpflücke und Erzeugung von Verarbeitungsware interessant sein.
Einmaltragenden Sorten werden ab Mitte Juli bis Mitte August gepflanzt und im Juni bzw. Juli des folgenden Jahres geerntet. Die Ernte dauert je nach Sorte und Witterung
3-4 Wochen, wobei alle 2-3 Tage überpflückt wird.
Inhaltsstoffe:
Die Erdbeere zählt zu den kalorienärmsten heimischen Früchten. Bedeutend sind ihre Gehalte an Vitamin C, Folsäure und Eisen.