Himbeere
Botanischer Name:
Rubus idaeus
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Herkunft und Verbreitung:
Legenden zufolge ist die Heimat der Himbeere die Insel Kreta. Die ersten Himbeeren wurden wahrscheinlich im Mittelalter von Mönchen in Klostergärten kultiviert. Ende des 18. Jahrhunderts werden die ersten Sorten erwähnt. Heute kennt man über 1000 Sorten. Sie werden vor allem in Europa und Nord- und Südamerika angebaut.
Aussehen:
Die Himbeerpflanze besitzt ein mehrjähriges, flaches Wurzelsystem, aus dem 1,5-2 m lange, aufrecht wachsende Ruten hervorgehen. Es handelt sich um Halbsträucher. Himbeeren sind Sammelfrüchte. Die 20-30 Einzelbeeren gruppieren sich um den Blütenboden und lösen sich bei Vollreife vom Zapfen. Sie sind selbstfruchtbar.
Anbau:
Die Vermehrung von Himbeeren erfolgt durch Ausläufer oder Wurzelschnittlinge. Himbeeren können im Herbst oder im zeitigen Frühjahr in noch laublosem Zustand gepflanzt werden. Als Standort eignen sich alle sonnigen Lagen mit humusreichem, lockerem und tiefgründigem Boden. Alternativ können Himbeeren auch auf Erdwällen kultiviert werden. Auf staunassen Böden muss unbedingt eine Drainage verlegt werden. Der Anbau in Spätfrostlagen ist zu vermeiden, da die Jungtriebe frostempfindlich sind. Als Pflanzgut werden verholzte Ruten und Topfpflanzen angeboten. Der Pflanzabstand in der Reihe beträgt 30-40cm, der Reihenabstand je nach Pflanzsystem 2,50-3,50m. Himbeeren sollten frühestens nach vier Jahre wieder auf der gleichen Fläche gepflanzt werden.
Man unterscheidet Sommerhimbeeren und Herbsthimbeeren. Bei den Sommerhimbeeren werden die abgetragenen Ruten nach der Ernte dicht über dem Boden abgeschnitten und 8-12 gesunde Jungruten pro laufendem Meter belassen. Diese fruchten dann im folgenden Jahr. Die Ernte ist von Juni bis Anfang Juli. Die Erziehung erfolgt als aufrechte Hecke oder als bewegliches V-System. Vorteil des V-Systems ist die bessere Beerntbarkeit (Ertragszone außen, Jungruten innen). Bei den Herbsthimbeeren werden alle Ruten nach der Ernte abgeschnitten. Im Juni werden die nachgewachsenen Jungruten auf etwa 20 Ruten pro laufendem Meter ausgedünnt. Auf 60-70cm Höhe wird parallel zum Boden ein Drahtgitter (Nelkengitter) befestigt zum besseren Halt der Ruten. Die Ernte beginnt Mitte August und endet beim ersten Frost.
Eine Überdachung zum Schutz vor Grauschimmel ist empfehlenswert. Der Boden im Pflanzbeet wird ganzjährig unkrautfrei gehalten. Hauptanbauproblem ist der Befall der Wurzel mit Phytophthora. Diesbezüglich sind resistente Sorten (Rubaca, Rusilva, Rucanta) erhältlich. Weitere Krankheiten und Schädlinge sind Rutenkrankheiten, Grauschimmel und der Himbeerkäfer (Himbeerwurm).
Die Früchte sind recht weich und verderben schnell. Sie sollten deshalb spätestens zwei Tage nach der Ernte beim Endverbraucher sein. Verbreitet sind der direkte Absatz und die Belieferung des Großhandels. Sie werden nur in 250g Schalen angeboten.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
Himbeeren haben einen sehr hohen Vitamingehalt. Aufgrund des günstigen Zucker-Säure-Verhältnisses können größere Mengen gegessen werden ohne Magenbeschwerden befürchten zu müssen. Ihr hoher Salicylsäuregehalt wirkt schweißtreibend, temperatursenkend und entzündungshemmend.
Verwendung:
Sie werden als Frischware zum Verzehr oder als Rohware für die Verarbeitungsindustrie (Konfitüre, Säfte) verwendet. Sie eignen sich auch zum Tieffrieren.