Streuobstpflege

Bei einer Streuobsterhebung in Baden-Württemberg wurde festgestellt, dass etwa ein Drittel der Bäume unregelmäßig und über 40 % nicht geschnitten wurden. Die mangelnde Pflege betraf dabei nicht nur die älteren Bäume, auch etwa die Hälfte der Bäume im Alter bis zu 15 Jahren wurde nicht regelmäßig gepflegt.

Ohne Pflege vergreist ein großer Teil der jungen Bäume vorzeitig und wird sich nicht zu großkronigen, ökologisch wertvollen Bäumen entwickeln. Ältere Bäume werden instabil, Teilbereiche der Krone sterben ab. Ein starker Fruchtansatz oder ungünstige Witterungsbedingungen können unter diesen Bedingungen schnell zu einem Abreißen von Leitästen und irreversiblen Schäden führen.

Verjüngung von Streuobstbeständen

Streuobstbäume haben ein großes Regenerationspotential. Durch einen fachkundigen Schnitt können sie revitalisiert werden, so dass sich ihre Lebensdauer um Jahrzehnte verlängern kann. In einem PLENUM-Projekt wurde auf Modellflächen erprobt, wie vergreiste Hochstämme wieder verjüngt werden können. Der traditionelle Baumschnitt wurde mit den Erkenntnissen der modernen Baumpflege ergänzt. Die Ergebnisse wurden in dem Leitfaden "Kronenpflege alter Obsthochstämme" zusammengefasst. Der Leitfaden wurde in den letzten Jahren wesentlich erweitert.

Die Verjüngung von Streuobstwiesen kann beispielsweise im Rahmen von Ausgleichsmaßnahmen (Ökokonto) nach dem Naturschutzgesetz durchgeführt werden. Nähere Informationen zu diesem Thema erhalten Sie ► hier ("Fachliche Hinweise zur Anerkennung der Pflege von Streuobstbeständen"; pdf-Datei, 1MB).

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