Birne
Botanischer Name:
Pyrus communis
Familie:
Rosengewächse (Rosaceae)
Herkunft und Verbreitung:
Über die Herkunft der Birne sind sich die Forscher uneins. Es wird angenommen, dass sie aus Asien stammt. In China waren die Kulturformen der Birne schon vor 2000 Jahren bekannt. Sie wurden von dort aus über Rom nach Europa gebracht und verbreiteten sich über alle Kontinente. Ein Großteil der heute gängigen Sorten wurde im 18. und 19. Jahrhundert in Frankreich und Belgien gezüchtet. Hochstammbirnbäume sind bei uns landschaftsprägend.
Aussehen:
Aussehen, Geschmack, Aroma und Saftigkeit der Birnen ist sehr stark sortenabhängig. Es gibt klein- und großfrüchtige, schmelzend, aromatisch süße und feste, leicht säuerliche Sorten. Bei allen Sorten ist rings um das Kerngehäuse ein Kranz mit steinigen Zellen angeordnet.
Anbau:
Die Bodenansprüche der Birne ähneln denen des Apfels. Schwere, undurchlässige und kalkreiche Böden eignen sich nicht. Am besten gedeihen Birnen unter Weinbauklimaten. Sind diese Voraussetzungen nicht gegeben, haben die Früchte oft wenig Aroma und ihr Fruchtfleisch ist nicht „schmelzend“. Die Spätfrostgefahr ist durch die circa 10 Tage frühere Blüte größer als beim Apfel. Das Holz reagiert auch zum Teil empfindlicher auf Winterfröste als das des Apfels.
Birnen sind in der Regel nicht selbstfruchtbar. Da es häufig zu Befruchtungsproblemen kommt, sollten mehrere Sorten mit guten Befruchtereigenschaften gepflanzt werden. Das Sortenspektrum ist groß. Es werden ab August bis März heimische Birnen angeboten. Dies setzt eine CA-Lagerung voraus. Ohne entsprechende Lagerbedingungen sind Birnen nur begrenzt haltbar und werden schnell musig und mehlig. Beim Großmarkt sind vor allem die Sorten Alexander Lucas, Conference und Williams Christ gefragt.
Birnen sind während der Blüte stark feuerbrandanfällig. Weitere wichtige Krankheiten sind Bakterienbrand, Birnenschorf und Birnengitterrost. Als Schädling tritt gehäuft der Birnblattsauger auf.
Im Erwerbsanbau wird die Birne als schlanke Spindel erzogen. Der Schnitt erfolgt wie beim Apfel. Die Fruchtbarkeit wird durch ein schwaches Wachstum erhöht. Langtriebbildung sollte unterbunden werden. Im Hobbyanbau wird sie vielfach als Spalier zur Verkleidung von Hauswänden angebaut. Geläufige Unterlagen sind Quitte A und C. Quitte C hat einen schwächeren Wuchs als Quitte A, ist dafür aber etwas frostempfindlicher. Einige Birnensorten lassen sich nicht auf Quittenunterlagen veredeln. In diesem Fall wird eine Zwischenveredlung mit der verträglichen Sorte „Gellerts Butterbirne“ durchgeführt.
Inhaltsstoffe und Heilwirkung:
Birnen haben einen hohen Energiewert. Sie enthalten viele organische Säuren, die jedoch während der Reife abnehmen. Der Gehalt an Pektinen und Kohlenhydraten steigt parallel dazu an. Der Vitamingehalt ist im Vergleich zum Apfel geringer. Birnen fördern die Verdauung. Sie enthalten Jod und unterstützen die Tätigkeit der Schilddrüse.
Verwendung:
Neben ihrer Verwendung als Frischobst werden sie in großem Umfang in Form von Nasskonserven haltbar gemacht. Einige spezielle Sorten (Williams Christ,...) werden zu Obstwasser gebrannt.