Organische Düngung mit regionalen Düngern und Einsaaten mit Leguminosen

Ausgangslage

Die Nährstoffversorgung der Kulturpflanzen sollte nach den Grundsätzen des Ökologischen Landbaus möglichst im Rahmen betriebseigener Maßnahmen und im Sinne geschlossener Nährstoffkreisläufe erfolgen. Der Ökologische Obstbau steht hier allerdings vor besonderen Herausforderungen, da klassische Elemente zur Nährstoffversorgung im Ökologischen Landbau, wie z.B. Fruchtfolgen und Zwischenfruchtanbau, in der Dauerkultur Obst nicht praktikabel sind. Auch fällt auf den heutzutage i.d.R. viehlosen Obstbaubetrieben kein Wirtschaftsdünger mehr an, weshalb ökologisch wirtschaftende Obstbaubetriebe häufig auf den Zukauf externer Dünger angewiesen sind. Insbesondere für die Stickstoffversorgung steht den Obstbaubetrieben eine Vielzahl an zugelassenen organischen Handelsdüngern, bestehend aus tierischen und/oder pflanzlichen Bestandteilen, zur Verfügung. Allerdings enthalten organische Dünger neben dem Stickstoff meist auch nicht an den Bedarf der Kernobstkulturen angepasste Mengen an Phosphor und Kalium. Auch widerspricht die Herkunft vieler Handelsdünger aus konventioneller Landwirtschaft oder Verarbeitung bzw. aus Übersee dem Kreislaufgedanken des Ökologischen Landbaus. Vor diesem Hintergrund werden am KOB seit mehreren Jahren unterschiedliche pflanzliche Dünger regionaler Herkunft geprüft.

Versuchstätigkeit

Ziel der Versuchstätigkeit ist die Prüfung und Bewertung regional verfügbarer, organischer Dünger sowie von Dichtsaaten mit Leguminosen zur stickstoffbetonten Düngung von Apfelbäumen im ökologischen Anbau. Seit mehreren Jahren wird das Potential einer Dichtsaat von Körnerleguminosen im Baumstreifen als alternative Stickstoffquelle untersucht. Verschiedene Körnerleguminosen wie Erbsen, Ackerbohnen und Lupinen werden dabei hinsichtlich ihrer Eignung als Dichtsaat im Baumstreifen mit unterschiedlichen Aufwandmengen und Aussaatzeitpunkten geprüft. Seit 2018 werden auch regional verfügbare Dünger wie Kleegrassilage, Kleegraspellets und Biogasgärreste im Vergleich zu Vinasse, Kompost und Haarmehlpellets geprüft. In einem weiteren Versuch erfolgt die Prüfung von Einsaaten mit Klee in der Fahrgasse zu Düngungszwecken.

Projektpartner und Förderung

Die Versuche mit Leguminosendichtsaaten erfolgten im Zeitraum zwischen 2012 und 2017 im Rahmen einer Förderung des Ministeriums für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz des Landes Baden-Württemberg. Seit 2018 erfolgt die Prüfung regional verfügbarer Dünger und unterschiedlicher Einsaaten mit Leguminosen im Rahmen eines Unterauftrags mit der Universität Hohenheim im Core-Organic-Projekt „Domino“.

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