Substitution bzw. Reduzierung des Kupfereinsatzes im Öko-Obstanbau
Fachbereich: Ökologischer Obstbau
Projekttitel
Erarbeitung einer Gesamtstrategie aus direkten und indirekten Maßnahmen zur Substitution bzw. Reduzierung des Kupfereinsatzes bei der Regulierung von pilzlichen Schaderregern in der ökologischen Kernobstproduktion
BÖLN-Projekt: Oeko-Obst-Cu-Reduktion
Projektlaufzeit
März 2017 bis Dezember 2021
Ausgangslage
Kupferpräparate spielen in der ökologischen Kernobstproduktion aufgrund ihrer fungiziden Wirkung bei der Regulierung von pilzlichen Krankheiten eine wichtige Rolle. Insbesondere bei der direkten Regulierung des Apfelschorfs als wichtigsten Schaderreger in der ökologischen Kernobstproduktion können Kupferpräparate zum Einsatz kommen. Darüber hinaus führen vor allem in ökologisch bewirtschafteten Kernobstanlagen neue Erreger, wie Peltaster (Regenfleckenkrankheit) und Marssonina coronaria, in zunehmendem Maße zu wirtschaftlichen Schäden. Insbesondere an den im ökologischen Obstbau bevorzugt angebauten schorfresistenten Sorten traten diese Krankheiten aufgrund der geringeren Behandlungsintensitäten in den vergangenen Jahren vermehrt auf. Durch die Prüfung und Zusammenführung direkter und indirekter Maßnahmen in einer Gesamtstrategie, soll dem langfristigen Ziel einer Reduktion der notwendigen Kupferaufwandmenge Rechnung getragen werden.
Projektziel
Ziel des Projektes ist die Erarbeitung von Kombinationsstrategien aus direkten und indirekten Maßnahmen zur Substitution bzw. Reduzierung des Kupfereinsatzes bei der Bekämpfung von Pilzkrankheiten in der Ökologischen Kernobstproduktion. Neben dem Apfelschorf als wichtigsten Schaderreger in der ökologischen Kernobstproduktion werden in diesem Projekt weitere pilzliche Schaderrer wie Peltaster (Regenfleckenkrankheit), Marssonina coronaria sowie Lagerfäulenerreger in die Untersuchungen einbezogen.
In enger Verknüpfung aus Labor- und Freilandversuchen werden dabei Erkenntnisse zur Wirksamkeit neuer, kupferfreier Präparate sowie unterschiedlicher, ergänzender Maßnahmen erarbeitet. Im Vorfeld der geplanten Freilandversuche erfolgt ein Screening neuer Präparate und deren Kombinationen unter kontrollierten Bedingungen im Labor. Erfolg versprechende Präparate werden ergänzend in randomisierten Freilandversuchen an mehreren Standorten auf ihre Wirkungssicherheit getestet. In weiterführenden Versuchen soll im Praxismaßstab die Wirkungssicherheit von Kombinationsstrategien aus unterschiedlichen sanitären Maßnahmen in Verbindung mit kupferfreien Behandlungsstrategien überprüft werden. Eine weitere Versuchsfrage beschäftigt sich mit der Evaluierung des möglichen Einsparpotentials an Pflanzenschutzmaßnahmen sowie der Praktikabilität von Überdachungssystemen für den geschützten Anbau von Äpfeln. Im Rahmen eines im Praxismaßstab angelegten Versuches sollen zwei unterschiedliche Überdachungssysteme mit einer nicht überdachten Kontrollvariante verglichen werden. Dabei soll neben dem möglichen Einsparpotential der Überdachungsvarianten beim Pflanzenschutz auch deren Einfluss auf Wachstums-, Ertrags- und Qualitätsparameter evaluiert werden.
Projektpartner
Das Projekt wird von Jürgen Zimmer am DLR Rheinpfalz -Kompetenzzentrum Gartenbau- koordiniert. Projekt- und Kooperationspartner sind neben dem KOB der Öko-Obstbau-Norddeutschland (ÖON), Bio-Protect GmbH und das Sächsisches Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG).
Forschungsförderung
Bundesanstalt für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz; Bundesprogramm Ökologischer Landbau und andere Formen nachhaltiger Landwirtschaft (BÖLN)
Förderkennzeichen: 2815OE114
Ansprechpartner
Sascha Buchleither: buchleither@kob-bavendorf.de +49 (0)751-7903 316