Rückstandsarme Produktion
Fachbereich: Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz
Projekttitel
Rückstandsarme Produktion: Modellanlagen zur Weiterentwicklung des Integrierten Pflanzenschutzes
Projektlaufzeit
01.01.2015 - 31.03.2021
Ausgangslage
Die Obstproduktion steht vor großen Herausforderungen für die Zukunft. Detailhandel und Konsumenten fordern qualitativ hochwertige, gesunde, rückstandsfreie und preiswerte Lebensmittel, deren Produktion nachhaltig und umweltschonend sein soll. Gleichzeitig gibt es europaweit laufend Änderungen der Rahmenbedingungen wie Ressourcenverknappung, Wetterextreme und reduzierte Verfügbarkeit von Pflanzenschutzmitteln. Absehbare Änderungen für den Pflanzenschutz sind der mittelfristige Wegfall ganzer Wirkstoffgruppen, gravierende Einschränkungen in den Anwendungsbestimmungen, erhöhte Rückstands- und Abstandsauflagen und reduzierte Aufwandmengen. Um weiterhin mit diesen Rahmenbedingungen Obst im Bodenseeraum produzieren zu können, müssen innovative systembasierte Lösungen entwickelt werden.
Projektziel
Ziel des Projektes ist das Aufzeigen neuer Wege wie die Produktion qualitativ hochstehender, gesunder und weitgehend rückstandsfreier Früchte bei messbar reduziertem Pflanzenschutzmitteleinsatz realisiert werden kann. Die Obstbranche im Wirtschaftsraum Bodensee soll hierbei grenzüberschreitend eine Vorreiterrolle übernehmen.
Umsetzung
Modellanlagen für die Bewertung neuer Strategien
Im Projekt sollen in Modellanlagen für die Leitkulturen Apfel, Kirsche und in geringem Umfang für Birnen, erfolgversprechende Anbau- und Pflanzenschutzstrategien so kombiniert und weiterentwickelt werden, dass im Vergleich mit üblichen Standards aus der Integrierten Produktion (IP) und dem Biologischen Anbau (BIO) weniger umweltkritische Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden und möglichst keine Rückstände auf den Früchten verbleiben. Anbau- und pflanzenschutztechnische Maßnahmen sollen einzeln und in Kombination nach ökonomischen Kriterien bewertet und miteinander verglichen werden.
Nachfolgende Parameter und Messgrößen sollen im Projekt explizit einbezogen, bearbeitet und bewertet werden:
Sortenwahl, Kulturführung, Schutz- und Abdecksysteme, Insektenschutznetze und Verwirrungstechnik, Herbizidalternativen, Förderung von Nützlingen und natürlichen Gegenspielern, Kosten-Nutzen-Analyse und Rentabilitätsanalyse als auch innere und äußere Qualität des Erntegutes.
Projektpartner
- Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB), Ravensburg (D), Lead-Partner
- Hochschule Weihenstephan-Triesdorf (HSWT), mit Versuchsstation Schlachters in Sigmarszell (D)
- Landwirtschaftliches Technologiezentrum Augustenberg (LTZ), Karlsruhe (D), assoziierter Partner
- Agroscope, Standort Wädenswil (CH)
- AGRIDEA, Abteilung für Pflanzenbau, Lindau (CH)
- Landwirtschaftliches Zentrum St. Gallen (LZSG), Kanton St. Gallen, Flawil (CH)
- Bildungs- und Beratungszentrum Arenenberg (BBZ), Kanton Thurgau, Salenstein, mit Versuchsstation in Güttingen (CH)
- Landwirtschaftskammer Vorarlberg, Bregenz (A)
Ansprechpartner
i.V. Michael Haltmaier