Unkrautregulierung im Obstbau
Fachbereich: Ertragsphysiologie und Produktionstechnik, Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz, Ökologischer Obstbau
Projekttitel
Nachhaltige Strategien zur Unkrautregulierung im Obstbau
Projektlaufzeit
März 2017 bis Februar 2020
Ausgangslage
Die Regulierung des Unkrautbewuchses stellt im Obstbau eine der wichtigsten Kulturmaßnahmen dar, da eine unerwünschte Begleitflora durch Konkurrenz zur Kulturpflanze die Menge und Qualität des Ernteguts negativ beeinflussen sowie den Druck durch pathogene Erreger im Pflanzenbestand erhöhen kann. Der Einsatz chemischer Wirkstoffe ist, vor allem aus ökonomischen Gründen, die weltweit am meisten verbreitete Methode zur Unkrautregulierung. Derzeit sind im Apfelanbau in Deutschland wenige Herbizide aus den Wirkstoffgruppen der Glyphosate, der Glyphosinate, MCPA, Propyzamid sowie Flumioxazin zugelassen. Auf Grund der aktuellen, öffentlichen Diskussion um den Einsatz einzelner herbizider Wirkstoffe in der Landwirtschaft, ist auch die zukünftige Zulassungssituation für den Obstbau unklar. Der Obstanbau benötigt daher innovative Lösungsansätze und effiziente Alternativen für absehbare Engpässe bei der Zulassung chemischer Unkrautbekämpfungsmittel, auch im Hinblick auf eine nachhaltige Obstproduktion mit umweltgerechten und zugleich erfolgsbringenden Strategien. Neben dem Einsatz von Herbiziden gibt es zudem unterschiedliche mechanische Verfahren zur Unkrautregulierung, welche derzeit vor allem im ökologischen, aber zunehmend auch im integrierten Anbau, eine Rolle spielen.
Projektziel
Neben der unkrautregulierenden Wirkung wurden die Auswirkungen der einzelnen chemischen, mechanischen und kombinierten Verfahren auf Bodenfaktoren sowie auf physiologische Parameter der Pflanzen detailliert untersucht und verglichen. Schwerpunkte lagen dabei auf Untersuchungen zu Temperatur und Feuchte im Boden sowie auf der Verfügbarkeit von Nährstoffen. Ebenso wurde die Untersuchung von Rückständen chemischer Produkte (Herbizide) im Boden und an den Früchten berücksichtigt. Wichtige physiologische Kriterien wie Fruchtqualität (Größe, Zucker, Grund- und Deckfarbe), Blüh- und Ertragsverhalten und Wuchsleistung (vegetativ und generativ) wurden im Projekt über mehrere Jahre beurteilt. Um die im Rahmen des Projektes gewonnenen Erkenntnisse in praxistaugliche Unkrautregulierungsstrategien implementieren zu können, erfolgte zudem eine betriebswirtschaftliche Bewertung der Maßnahmen. Das Projekt wurde mit der Erstellung eines Leitfadens zur Unkrautregulierung mit ausführlichen Beschreibungen der einzelnen Verfahren als Grundlage für die Beratung bzw. für den direkten Gebrauch durch Praktiker abgeschlossen. Ziel ist es, den Leitfaden als festen Bestandteil einer nachhaltigen Unkrautregulierung und Obstproduktion im Integrierten und Ökologischen Anbau einzubetten, zu verbreiten und somit zukunftsweisende Strategien in der Praxis einzuführen und umzusetzen.
Projektpartner
Hochschule Weihenstephan-Triesdorf-Versuchsstation für Obstbau Schlachters
Agroscope Wädenswil
Landwirtschaftskammer Vorarlberg
Praxispartner
Marktgemeinschaft Bodenseeobst EG
Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG
Forschungsförderung
Interreg V, Region Alpenrhein-Bodensee-Hochrhein
Ansprechpartner
Sascha Buchleither: buchleither@kob-bavendorf.de +49 (0)751-7903 316
"Leitfaden zur Beikrautregulierung im Apfelanbau" - erhältlich unter
https://forschung.hswt.de/forschungsprojekt/1077-unkrautregulierung-im-obstbau
Weiterführende Literatur
- Der Grasskiller - ein neuartiges Gerät zur Beikrautregulierung auf dem Prüfstand - Öko-Obstbau 3-2020.pdf (4,3 MiB)
- Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Beikrautregulierung Teil 1 - Zeitschrift Obstbau 9 - 2020.PDF (4,2 MiB)
- Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Beikrautregulierung Teil 2 - Zeitschrift Obstbau 10 - 2020.PDF (3,3 MiB)
- Entwicklung nachhaltiger Strategien zur Beikrautregulierung Teil 3 - Zeitschrift Obstbau 11-2020.pdf (550,8 KiB)