Innovative Pflanzenschutzstrategien

Fachbereich: Pflanzengesundheit und Pflanzenschutz

Projekttitel

Innovative Pflanzenschutzstrategien zur Verringerung des Ressourceneinsatzes für einen zukunftsfähigen Obstbau im Zeichen des Klimawandels

Projektlaufzeit

Januar 2022 bis Dezember 2024

Ausgangslage

Forderungen seitens der Verbände und Politik sowie sich ändernde Umweltbedingungen führen zu einem Wandel im Apfelanbau. Ein möglicher Ansatz zur Kompensation dieser Forderungen der reduzierten Pflanzenschutzmittelanwendung stellt der geschützte Anbau dar, bei dem zunehmend von möglichen Schaderregern und Pathogenen sowie ungünstigen Umwelteinflüssen abgeschirmt gearbeitet wird. In einer Modellanlage am Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB) konnte gezeigt werden, dass es hierbei zu einem verstärkten Auftreten bestimmter Schaderreger bzw. Pathogene kommen kann. Insbesondere Spinnmilben (z.B. Panonychus ulmi), Blutläuse (Eriosoma lanigerum) und Echter Mehltau an Apfel (Podosphaera leucotricha). Diese Änderungen sind bislang noch nicht umfänglich erfasst und die Auswirkungen auf weitere Schädlinge und Nützlinge nur unzureichend untersucht. Klassische Bonituren wären ein Ansatz, sind hierbei personalaufwändig und oft subjektiv, was eine vergleichbare Erfassung erschwert. Durch die Abschirmung der Apfelkulturen gibt es zudem neue Herausforderungen bei der Ausbringung von Pflanzenschutzmitteln, deren Anwendung überwiegend abgelehnt wird. Umweltfreundliche und gesellschaftlich akzeptierte Alternativen sind gefordert.

Projektziele

  • Sicherung des Absatzes regionalem Obsts durch Erzeugung von am Markt geforderten hohen Qualitäten bei gleichzeitiger Verringerung der Anwendung von Pflanzenschutzmitteln
  • Reduktion des Energieverbrauchs bzw. des CO2 -Ausstoßes
  • Einsatzmöglichkeiten innovativer Schädlingskontrolltechniken sowohl in Bio-Betrieben als auch in der Integrierten Produktion als zusätzliche Bausteine zur bisherigen Strategie
  • Erfassung des Pathogenbefalls sowie der Insektenpopulation (Schädlinge und Nützlinge) bei klassischen und modernen Anbausystemen mittels Bonituren, molekularbiologischen Nachweismethoden und optischen Sensoren
  • Auswertung von Sensordaten mittels künstlicher Intelligenz zur automatisierbarer Datenverarbeitung
  • Aufklärung der Epidemiologie und des Schadpotenzials wirtschaftlich bedeutender Apfelpathogene wie Neofabraea spp.
  • Einsatz biologischer Antagonisten (BCA) und Entwicklung formulierter Testprodukte gegen Apfelschorf- sowie Lagerfäule-Erregern als umweltfreundliche Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln
  • Untersuchung möglicher Auswirkungen der BCAs auf weitere Pflanzenreaktionen und Nicht-Zielorgansimen, z.B. Insekten

Projektpartner

  • Universität Hohenheim, Institut für Phytomedizin, Fachgebiet für Phytopathologie, Stuttgart
  • Universität Hohenheim, Institut für Phytomedizin, Fachgebiet für Angewandte Entomologie, Stuttgart
  • BioProtect GmbH, Konstanz
  • Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB), Ravensburg-Bavendorf
  • Württembergische Obstgenossenschaft Raiffeisen eG
  • Marktgemeinschaft Bodenseeobst eG

Forschungsförderung

Ansprechpartner

Robert Bischoff : robert.bischoff@kob-bavendorf.de
Irina Schiebelbein: irina.schiebelbein@kob-bavendorf.de +49 (0)751 7903 336